Krokodiljagd

Krokodiljagd

Das Krokodil ist das größte heute auf unserer Erde lebende Reptil. Ein aus der Frühzeit verbliebenes, gefürchtetes Raubtier, das seine Überlebens- und Jagdstrategien in Millionen von Jahren perfektioniert hat. Diese Fähigkeiten machen es zu einem der effektivsten Wasserräuber unserer Zeit. Das Nilkrokodil kann bis zu 4 Metern lang werden. Sein riesiger Körper kann bis zu einer Tonne wiegen. Seine kontinuierlich nachwachsenden Zähne reihen sich ungeordnet in seinem Fang an, wo Tausende aus verwesendem Aas stammende, zersetzende Bakterienarten leben. Unter den afrikanischen Raubtieren sind es die Krokodile, die die meisten Menschenleben auf dem Gewissen haben. Es ist deshalb kein Wunder, dass das Erlegen eines solch gefährlichen Raubtiers sowohl für den Jäger, als auch für die örtliche Bevölkerung ein Freudenfest ist.

Eine Art der Krokodiljagd ist, dass die Jäger mit Booten langsam die größten, sich am Ufer sonnenden Exemplare suchen. Anschließend umfahren sie das Tier, indem sie die Deckung durch die Vegetation ausnutzen und sich mit gutem Wind bemühen, an das ahnungslose Reptil heranzupirschen. Der Jäger muss den Krokodilkopf genau treffen, wenn er möchte, dass das Wildtier unbeweglich wird. Sogar dann passiert es oft, dass das mit einem Kopftreffer geschossene Krokodil im Todeskampf ins Wasser rutscht und in der Tiefe verschwindet.

Mit dem Nahen der Trockenzeit versammeln sich überraschend viele Krokodile in den immer stärker schrumpfenden Gewässern. Die örtlichen Bauern müssen deshalb ihre durstenden Rinder an die von Krododilen wimmelnden Gewässer treiben. Die unter der Wasseroberfläche lauernden Reptilien nutzen jede sich bietende Möglichkeit, um Beute zu machen.

Deshalb empfangen die hier Lebenden die sich zur Krokodiljagd meldenden weißen Jäger verständlicher Weise mit Freude. Direkt am Ufer platzieren sie ein an einen Pfahl gebundenes Aas und machen den angebotenen Leckerbissen mit Tierblut und Innereien noch attraktiver. Der Jäger muss nichts anderes tun, als geduldig zu warten, bis das Interesse der Krokodile durch den kräftigen Blut- und Aasgeruch geweckt wird. Unter den sich nähernden Reptilien bemühen sich die Jäger das größte Exemplar auszuwählen. Sobald dieses große Krokodil das Aas ansteuert, muss der Jäger sich anpirschen und je nach Möglichkeit mit einem einzigen, genauen Kopfschuss das gefährliche Tier erlegen. Doch bereits eine einzige unvorsichtige Bewegung reicht aus und das Krokodil zieht sich, skeptisch geworden, sofort in die sicheren Tiefen des Wassers zurück.

Das Platzieren des für die Ansitzjagd auf Krokodile notwendigen Köders, das Einhauen des das Aas haltenden Pfahls und der Lärm der kommenden und gehenden Menschen können die riesigen Reptilien vorsichtig und misstrauisch machen. Dann kommt es häufig vor, dass der Jäger vergeblich auf der Lauer liegt, da das Krokodil er nach Einbruch der Dunkelheit den Ködern aufsucht, denn in der Nacht kann es sich ungestraft vollfressen. Die Chancen auf Erfolg steigen erheblich, wenn bereits einige Tage vor der Jagd damit begonnen wird, das Krokodil an den Köder zu gewöhnen. Das Reptil lernt schnell, dass dieses kostenlose Mahl ohne besondere Gefahren einhergeht. Es wird mutiger und, sobald das Ufer ruhiger wird, macht es sich sofort auf den Weg zum Köder. Dann ist die Zeit des Jägers gekommen, der auf diese Weise gute Chancen hat, seinen Ansitz in der dichten Pflanzenwelt entlang des Ufers einzunehmen. Die Menschen bringen gut sichtbar und hörbar ein neues Aas am Ufer an. Anschließend bestreuen sie die Stelle mit stark riechenden Innereien und Blut. Das Krokodil wertet dies als Einladung zu dem bereits gewohnten Köder und lässt nicht lange auf sich warten.