Bogenjagd-auf-Moschusochsen

Bogenjagd auf Moschusochsen

Das Erlegen eines Grönländer Moschusochsen gehört nicht zu den einfachen Jagdarten. Die Tiere leben weit entfernt von bewohnten Gebieten in der eisigen Wildnis. In felsigen und schwer begehbaren Gebieten, sowie oft bei außerordentlich schlechtem Wetter muss man sich in ihre Nähe schleichen. Um sicher den Ochsen mit dem größten Gehörn auszuwählen muss man bis auf 200 Meter herankommen. Aus einer solchen Entfernung bedeutet das Erlegen des ausgewählten Ochsen für einen Jäger mit sicherer Hand und genauer Waffe kein Problem. Ganz andere Dimensionen nimmt die Jagd dann an, wenn der Jäger sich dazu entschließt, das ersehnte Wild mit dem Bogen zur Strecke zu bringen.

Wichtig ist, dass sich der Jäger vor der Jagd über die Genauigkeit seiner Waffe vergewissert, denn all seine Bemühen wären umsonst, wenn sich im Nachhinein herausstellte, dass sich durch den Transport etwas am Bogen verstellt hat. Die optimale Schussentfernung mit Bogen beträgt 20-40 Meter, doch muss der Jäger über genug Erfahrung verfügen, um von 50 Metern oder sogar noch mehr einen genauen Schuss abgeben zu können.

Das Annähern an die Moschusochsen ist auf offener Fläche sehr schwer, weil die Tiere die Bewegung schon von weitem bemerken. Der Jäger hat nur dann eine Chance, wenn er sich im Gegenwind oder Seitenwind annähert und die in der Umgebung gebotenen kleineren Verstecke ausnutzen kann, damit er unbemerkt bleibt.

Mit dem Distanzmesser muss die genaue Distanz kontinuierlich überpüft werden, was unabkömmlich für die Abgabe eines tödlichen Schusses ist.

Die Chancen des Jägers sinken drastisch, wenn die Ochsen die sich nähernde Gefahr wahrnehmen und sich dem Jäger frontal zudrehen. In dieser Position kann ihnen mit einem Bogen nichts angetan werden. Es muss unbedingt abgewartet werden, dass sich das Wild zur Seite dreht und somit die lebenswichtigen Organe anzielbar sind. Der Jäger muss vor der Abgabe des Schusses nicht nur die Distanz genau kennen, sondern auch die aktuelle Windrichtung und Windkraft berücksichtigen. Die Moschusochsen beobachten den unbeweglich stehenden Jäger oft über lange Minuten hinweg, doch durch die plötzliche Bewegung beim Bogenspannen springt das bereits misstrauisch gewordene Tier sofort auf und lächelt innerhalb kurzer Zeit von einem Berggipfel aus den entdeckten Jäger an.

In weit entfernte Gebiete der Erde reisen und auf dort lebende Wildtierarten jagen ist immer ein besonderes Erlebnis für den Jäger. Dieses Erlebnis ist weitaus intensiver und bedeutender, wenn es gelingt, die gewünschte Trophäe mit dem Bogen zu bekommen. Denn auf diese Art muss weitaus stärker für den Erfolg gekämpft werden. Außerdem müssen weitaus mehr Niederschläge und Misserfolge ausgehalten werden.