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Die Frühjahrsjagd auf Rehböcke in landwirtschaftlich genutzten Gebieten Teil1-3

Langsam neigt sich der Winter seinem Ende. Ein Großteil der Rehböcke warf bereits im November und Dezember seinen Hauptschmuck ab, und nach dem Abwurf begann ihnen innerhalb von Tagen ein neues Geweih zu wachsen. Ende Februar, Anfang März haben die meisten Böcke bereits ein neues Geweih geschoben, doch noch achten sie ängstlich auf ihren neuen Hauptschmuck, der noch mit Basthaut überzogen ist.

Berufsjäger untersuchen mit wachsender Neugier die wachsenden Geweihe und rätseln aufgeregt, welche Trophäe sich unter der samtigen Bastschicht der Böcke verbirgt.

Wenn das Schieben des Geweihs beendet ist, beginnt der Bock an in seinem Lebensraum geeigneten Stellen mit dem Gefege. Mitte März kann man immer mehr Böcke mit von Bast befreitem, gefegtem Geweih sehen. Das wissende Auge erkennt, obwohl es noch hell und von unreifer Farbe ist, welche wertvollen Eigenschaften das frisch gefegte Geweih hat, anhand derer der Berufsjäger später darüber entscheiden kann, ob er den Bock erlegt oder verschont.

Anfang April weist der Fegezustand der Böcke noch deutliche Unterschiede auf. Der Großteil der älteren Böcke hat sein Geweih bereits vom Bast befreit, während die Mehrheit der Jüngeren noch nicht einmal mit dem Fegen begonnen hat.

Die über ein bereits gefegtes Geweih verfügenden Böcke machen ihre Überlegenheit an Dominanz gegenüber den noch Basthaut Tragenden ständig deutlich. Unter den über fertigen Geweih verfügenden Böcken beginnen die Revierkämpfe.

In Ungarn beginnt am 15. April die Jagdsaison auf Rehböcke. In dieser Zeit bedecken die wogenden, zarten Getreidepflanzen riesige Gebiete, in denen der Jäger mit großer Wahrscheinlichkeit auf erlegbare Böcke trifft. Es ist von daher kein Wunder, dass Berufsjäger, zusammen mit ihren ersten Gästen, zuerst auf grünen Getreidefeldern ihr Glück versuchen. Solange die Pflanzen niedrig stehen, fühlt sich das Reh aufgrund mangelnder Deckung nicht in Sicherheit. Es ist auffallend vorsichtig, misstrauisch und wird schnell flüchtig. Das Ansprechen des Tieres erfolgt meist aus großer Distanz, weshalb entsprechend vergrößernde Spektive unablässlich sind, um weit außerhalb der Schussnähe die Geweihe der Böcke ansprechen zu können.

Von Tag zu Tag wächst die Saat und mit ihr die Deckung, weshalb die Rehe sich in immer größerer Sicherheit wähnen.

Das Reh ist reviertreue Wildart, die Böcke verteidigen ihr Gebiet gegenüber anderen Böcken, weshalb sie sich oft an den gleichen Stellen befinden. Wenn der ausgewählte Bock mehrmals an ein und der selben Stelle gesichtet wurde, dann stehen die Chancen gut, dass er sich auch am Tag der Jagd irgendwo in der Nähe aufhalten wird.

Der große und qualitativ ausgezeichnete Rehbestand Ungarns zieht jedes Jahr Tausende von Jägern in die Jagdgebiete, in denen diese die Böcke mit den ihnen gefallenden Trophäen bequem und wählerisch zur Strecke bringen können.

Berufsjäger versuchen alles dafür zu tun, damit sie ihren Gästen ein bestmögliches Jagderlebnis und begehrte Trophäen bieten können, egal, ob es sich um junge oder erwachsene abschuss oder um kapitale, wertvolle Rehböcke handelt.